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Im Jahr 2007 beschloss der Deutsche Bundestag, dass in gastronomischen Einrichtungen, in öffentlichen Gebäuden, in Transportmitteln sowie in weiteren geschlossenen Räumen nicht mehr geraucht werden darf. Das ist nun schon 15 Jahre her und das Orts- bzw. Stadtbild hat sich in der ganzen Republik gelichtet. Auch wenn das Rauchverbot von Bundesland zu Bundesland individuell geregelt werden kann, gibt es doch einheitlich einen Abwärtstrend im Hinblick auf Raucher und ihre Suchtbefriedigung zum Leidwesen anderer. Zu Beginn der neuen Regelungen war die Situation weitaus zugespitzter, als Raucher ihre „Freiheit“ beschnitten sahen und Gastronomen um ihre Existenz bangten.

Rauchverbot: Eine positive Entscheidung für Nichtraucher

Mit dem Beschluss des oben erklärten Rauchverbots sollten nicht etwa Raucher unnötig gegängelt werden – warum auch? Vielmehr ging es um die Nichtraucher, die vor den Gefahren des Passivrauchens geschützt werden sollten. Denn nicht nur der freiwillige Verzicht der Raucher zum Wohle ihrer Mitmenschen funktionierte nicht. Auch die freiwillige Schaffung von Raucher- bzw. Nichtraucherbereichen in gastronomischen Einrichtungen, Hotels und Herbergen wurde von den jeweiligen Betreibern nicht ernst genommen. Erst mit dem strengen Gesetz konnten Nichtraucher buchstäblich aufatmen und ihre eigene Freiheit, nämlich zur Ausübung eines rauchfreien Lebens, gewahrt sehen. Und genau darauf kommt es an.

Was Raucher verstehen müssen: Ihre Freiheit besteht darin, nicht zu rauchen

Manche Raucher, vor allem die alten und die stark süchtigen, sehen im Rauchverbot immer noch eine Verschlechterung der Verhältnisse und einen Einschnitt in ihre freie Entfaltung. Doch was sie verstehen müssen: Die Freiheit des einen endet bei der Einschränkung des anderen. Und wenn Raucher in der Öffentlichkeit, vor allem in geschlossenen Räumen, rauchen, dann greifen sie die Freiheit anderer an. Es ist ihre Entscheidung, zu rauchen oder es zu lassen. Die Nichtraucher, die ungewollt vom Passivrauchen betroffen sind, haben dabei keine Wahl. Wenn geraucht wird, dann müssen sie im Zweifelsfall die Einrichtung verlassen. Und das geht so nicht.

Nicht rauchen ist gesünder, und zwar für alle Beteiligten

Dabei ist Rauchen bekanntermaßen gesundheitsschädlich. Durchschnittlich gesehen büßen Raucher mehrere Jahre Lebenszeit ein, weil sie schneller an Lungenleiden erkranken und / oder Krebs bekommen. Tabakrauch gilt in den sogenannten Industrieländern sogar als Nummer eins der Einzelursachen für Krebserkrankungen. Und das betrifft nicht nur die Raucher selbst, sondern auch jene Leute, die als Passivraucher regelmäßig mit Tabakrauch in Berührung kommen. Und das sind aufgrund verschiedener Faktoren immer noch eine ganze Menge Erwachsene sowie auch viele Kinder, bei denen im Elternhaus geraucht wird. Kinder dem Tabakrauch auszusetzen, das ist verantwortungslos.

Tabakrauch betrifft den ganzen Körper, nicht nur die Lunge

Damit Tabakrauch die gewünschten Effekte auf Körper und Geist auswirken kann, müssen die entsprechenden Stoffe aus den verbrannten Tabakblättern im Gehirn ankommen. Sie werden dabei über die Lunge ins Blut befördert und durch den gesamten Körper geleitet. Dabei ist aber nicht nur Nikotin in der Blutbahn unterwegs – über 4.000 verschiedene Stoffe, viele davon giftig, gelangen beim Rauchen in den Organismus. Mehr als 50 davon wurden bereits als krebsfördernd oder krebserregend eingestuft. Durch das Blut gelangen sie tendenziell in alle Zellen, Gewebe und Organe. So können auch Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren und weitere Organe angegriffen werden.

Das Rauchverbot funktioniert seit 2011 auf dem Oktoberfest

Wenn ein Ereignis in Deutschland für Ausgelassenheit, Lebensfreude und „Gaudi“ steht, dann das Oktoberfest in München. Und selbst dieses Großevent ist seit 2011 – zumindest in den einzelnen Festzelten und anderen gastronomischen Einrichtungen – rauchfrei. Wenn es dort klappt, warum sollte das Rauchverbot dann in anderen Einrichtungen und bei anderen Events ein Problem darstellen? Rauchen hat, wie oben schon einmal erklärt, nur dann etwas mit persönlicher Freiheit zu tun, wenn die Freiheit anderer Personen damit nicht beeinträchtigt wird. Wer sich also als Nichtraucher im Restaurant sein Essen schmecken lassen will, muss keinen Qualm ertragen. Geraucht wird eben draußen.

Es gibt immer noch Ausnahmen: Pubs, Eckkneipen und Co.

Für alle, die es trotzdem nicht lassen wollen oder es einfach nicht verstehen können, gibt es in jeder Stadt ein paar Rückzugsorte. Einige Pubs, Kneipen und auch Restaurants bieten per Sondergenehmigung das Rauchen in ihren Räumlichkeiten an. Neben diesen Ausnahme-Etablissements gibt es auch noch solche Restaurants, Hotels und ähnliche Angebote, bei denen es getrennte Bereiche bzw. andere Zimmer für Raucher gibt. Wer also unbedingt rauchen will, muss das in einem gesonderten Bereich tun. Und das ist auch gut so, weil Nichtraucher dann nicht vom giftigen Qualm beeinträchtigt werden.

Rauchen wird unattraktiver, Alternativen erobern den Markt

Gerade unter den Jüngeren ist Rauchen nicht mehr so angesagt und cool, wie es vielleicht noch vor 20 oder 30 Jahren war. Das allgemeine Rauchen in der Gesellschaft, das sich noch bis in die 1990er als Normalität durchzog, gehört nicht mehr zur Lebensrealität neuer Generationen. Dafür werden sie durch Dauerbeschallung im Internet auf angeblich gesunde oder zumindest weniger schädliche Alternativen aufmerksam gemacht – E-Zigaretten, E-Shishas, Vaper und verschiedene andere Gerätschaften, in denen Flüssigkeiten mit variierendem Inhalt verdampft werden, wurden immer beliebter. Aber auch dieser Trend scheint abzuflachen; was gut ist, da diese Inhalationen ebenfalls alles andere als gesund sind.

Fazit: Gesund ist nur die reine Luft

Dass Nikotinrauch für Süchtige einen vermeintlich positiven Kurzzeiteffekt hat, das ist unumstritten. Damit teilen sich Tabakwaren aber auch eine wesentliche Eigenschaft mit anderen Drogen, deren Konsum vermeidbar ist. Wenn Raucher sich dem hingeben wollen, dann können sie dies auch tun. Dabei sollten sie aber weder unbeteiligte Dritte noch ihre Kinder oder andere im Haushalt mit einbeziehen. Und genau darauf zielt das Rauchverbot ab, auf den sogenannten Nichtraucherschutz. Und dieser wird nun seit 15 Jahren konsequenter in Deutschland praktiziert. Auf weitere 15 Jahre!